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Ausblick auf die Krise

By Flo | September 6, 2009

Autsch, diesen Artikel hätte ich schon am 24.8. veröffentlichen wollen, dann aber vergessen, auf den Knopf zum freischalten zu drücken… Macht ja nix, dann gibts heute eben zwei Updates.

Letzte Woche habe ich hier erwähnt, dass die Investmentbanken wieder Milliardengewinne einfahren. Man könnte also auf die Idee kommen, dass wir wenigstens den Teil der Krise, der die Banken betrifft, hinter uns haben. Leider ist dem nicht so. Zum einen wurden weltweit die Bilanzierungsvorschriften für die Banken gelockert. Laxere Bilanzierungsvorschriften führen aber dazu, dass das Management der Banken die wahre Lage der Institute verschleiern kann. Und wie wir alle wissen, hängen nun mal die Millionenboni der Banker von den Bilanzen ab, die sie abliefern.

Ausserdem haben natürlich auch die Fehlentscheidungen der Politik Konsequenzen. Das Herumgeeiere bei der Pleite der HRE und Co vermittelt nämlich eine klare Botschaft an die Banken: Es hat kaum Konsequenzen, wenn eine Bank sich verspekuliert. Im Zweifel springt der Steuerzahler ein. Da auf der anderen Seite riesige Gewinne winken, wenn die Banken riskant spekulieren, tun sie eben das. Es ist zwar schade, wenn die Geschäfte daneben gehen, und daher die erhofften Milliardengewinne ausbleiben, aber für Verluste kommt ja schlussendlich ein anderer auf.

Im Übrigen liegen tief in den Kellern vieler Institute noch gewaltige Altlasten, die durch den Abschwung der Realwirtschaft implodieren werden. Wenn ein Unternehmen oder Privatmann vor der Krise im Boom seine Schulden bedienen konnte, heisst das noch lange nicht, dass sie das in der Krise immer noch können (sei es aufgrund von Arbeitslosigkeit oder wegbrechender Aufträge).

Am Wochenende gab es in den USA wieder vier Bankenpleiten, eine davon signifikant. Und auch im schönen Spanien ziehen finstere Wolken auf. Dort werden offenbar noch gigantische Verluste vertuscht.

Nach der Wahl, wird es übrigens auf dem deutschen Arbeitsmarkt ziemlich ungemütlich. Das haben unsere sogenannten Eliten bereits so abgemacht. Die Financial Times schreibt nämlich (Link wegen deutscher Interpretation von Haftung bei Urheberrechtsverletzungen entfernt):

Zitat wegen Leistungsschutzrecht entfernt.

Leider muss ich Herrn Samuelsson absolut recht geben. Den Bürger zu täuschen ist offenbar tatsächlich ganz normal in Deutschland. Darum sorgt doch bitte bei der Wahl dafür, dass sich in der Tat die Botschaft ändert. Und zwar in eurem Sinne.

Topics: Wirtschaft

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